Samstag, 16. Oktober 2010
make songs, not war
ja, liebe leser, ich bin mir der sprachlichen fragwürdigkeit des abgewandelten hippieslogans in der überschrift bewusst.
zur sache: ich war (wenn auch nur vergleichsweise kurz) auf einer veranstaltung mit dem klangvollen namen "songwriter-slam". das ganze lief folgendermaßen ab: 5 songwriter (einer davon ein aus dem publikum rekrutierter überraschunsgast, der zumindest vorgeblich nichts von seinem glück wusste und im weiteren verlauf nur noch als "held des abends" betitelt wurde) spielten in ausgeloster reihenfolge je einen selbstverfassten song und begleiteten sich dabei auf der akustischen gitarre. das publikum wurde in 6 gruppen unterteilt und jede gruppe durfte sich im direkten anschluss an den jeweiligen song 1 minute beraten, um dann mittels hochgehaltener kartons eine punktzahl von 1 (schlecht) bis 10 (gut) zu vergeben. die höchste und tiefste punktzahl wurde aus der wertung genommen, der rest vom moderator zusammengezählt und auf einer tafel festgehalten. das ganze 2 mal durch, und am sollten die beiden songwriter mit der höchsten punktzahl in einer finalrunde gegeneinander antreten (da war ich schon weg). die bühne betraten die teilnehmer übrigens zu den klängen der nationalhymne ihres herkunftslandes, der "held des abends" wurde hierbei mit "helden gesucht" von, ich glaub revolverheld begrüßt.
soweit die harten fakten. ich muss zugeben, das ich der sache schon vorher skeptisch gegenüber stand. man kennt ähnliche konzepte von poetry-slams, der unterschied besteht allerdings darin, das selbige eine lange tradition vorzuweisen haben. dichterwettsreite gab es schon im mittelalter, aber schonmal was von nem bardenwettstreit gehört? ich nicht. die einzige referenz, die mir spontan einfallen würde, wären die euro- bzw. bundesvisionsongcontests, aber ich kann mir kaum vorstellen, das diese veranstaltungen hier pate gestanden haben.
erschreckenderdings rückt dieser vergleich der wahrheit aber näher auf die pelle, als selbst ich trotz vorheriger skepsis zu befürchten gewagt hätte. die nummer mit der nationalhymne zum einmarsch kann man angesichts des veranstaltungsortes und dem dazugehörigen umfeld als ironisch gebrochen abtun, auch wenn ich persönlich denke, das gerade dem singer/songwriter-genre eine gewisse (nicht humorlose, aber doch vorhandene) ernsthaftigkeit zu eigen ist und diese art von ironie da etwas deplaziert wirkt (siehe "kunst und ironie" weiter unten).
schlimmer fand ich aber die praktischen auswirkungen des konzepts auf das musikalische erlebnis. dadurch das jeder nur einen song auf einmal spielt, und dann nach einminütiger beratungszeit des publikums sofort der nächste dran ist, jeder songwriter aber verständlicherweise auf seiner eigenen, ihm vertrauten gitarre spielen möchte, war zum einen der sound bescheiden, weil natürlich keine zeit für entsprechende klangliche feinjustierung war, zum anderen entsteht eine hektik, die dieser von natur aus eher ruhigen musik gar nicht gut steht. in einem fall führte das ganze sogar soweit, das eine künstlerin, um den "flow" nicht zu unterbrechen, noch nicht mal die ruhe hatte, ihre gitarre vernünftig zu stimmen, was zwar objektiv kein drama war, sie selbst aber beim spielen unübersehbarer weise empfindlich störte.
ganz davon abgesehen, das ich nicht weiß, wie man denn jetzt beispielsweise die poetisch-chansonartigen geschichten von renauld marquart, farah rielis sozial engagierte soullyrics und die auf musikalisches handwerk scheissende, bittere komik eines gerhard horriar überhaupt miteinander vergleichen soll, haben all diese subspielarten des songwritings eins gemein: sie brauchen zeit, eine atmosphäre aufzubauen und den zuhörer gefangen zu nehmen. das zerteilen in 3-4 minütige häppchen hat was von musikalischem fastfood: schmeckt in ordnung, tut niemandem weh und ist schnell verdaut und vergessen. poetryslammer verfassen mitunter auch romane, aber ihre slamtexte schreiben sie genau zu diesem zweck. ich kann mir allerdings selber nicht vorstellen, einen song mit dem hintergedanken zu schreiben, das er bei einem wettstreit bestehen muss, sonst könnte ich ja gleich bei bohlen, siegel und konsorten anheuern. musik ist eigentlich etwas, was menschen zusammen und nicht gegeneienander machen, deswegen gibt es jamsessions, open stages und dergleichen mehr. selbst ein songwriters table wie dereinst im parkside, wo eine handvoll songwriter um einen tisch sitzt, abwechselnd spielt und zwischendurch über das wie und wieso fachsimpelt, ist ne tolle sache, weil es was von einem blick hinter die kulissen im theater hat. der wettbewerbsgedanke bleibt dabei aber aussen vor, und das ist auch gut so.
ich will hier niemandem ans bein pinkeln, im gegenteil, ich freue mich sogar für die organisatoren der veranstaltung, das ihr konzept wirtschaftlich aufgeht (es war brechend voll), inhaltlich tut es das meiner subjektiven meinung nach aber nicht und ich würde mir wünschen, das all die dort anwesenden menschen in der folge auch mal dahin gehen, wo man den songwritern den raum gibt, das zu tun, was sie am besten können und ihre magie zu entfalten. ihr wisst schon wovon ich rede.
herzliche grüße, newsgini
p.s.: die metalcoverband, von der ich andernorts am gleichen abend noch ne halbe stunde gesehen habe, war auch nicht gut, aber unterhaltsam.
p.p.s.: die funk/hip-hop-session auf der der ich zu vorgerückter stunde und promillezahl auch noch war, war zwar scheisse besucht, hat aber immerhin eine spontankomposition mit der genialen hookline "bei der bundeswehr gibts keinen geschlechtsverkehhr" hervorgehabt. falls irgendein slammer das liest: gerne benutzen ;-).

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OK, jetzt häng ich mich hier gleich mal schamlos dran... ;)

Überflüssig zu erwähnen, dass ich zu Heikos Ausführung eine "Schnittmenge" von 100% Übereinstimmung feststellen konnte.

Ich hatte nämlich mit Daithi Rua zusammen eine Art Gegenentwurf von Idee, die einem ähnlichen Prinzip zugrunde liegt, aber das ganze Roverstyle. Roverstyle meaning: KEIN WETTKAMPF. KEINE NATIONALHYMNEN. Vier Songwriter treffen sich zum große Songwriter's Bash, und jeder von ihnen spielt eine gute halbe Stunde. Und am Ende natürlich irgendwie dann: Bühne offen....

Jemand dafür? ^^

Grad schwebt mir das ganze als Serie vor. Allein schon, da man nicht mehr als vier zusammentun kann, wenn jeder ne gute halbe Stunde kriegen soll.

Gebt mir noch was Zeit. :)

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wenn ich bier & camping & rockmusik scheiße finde...
... kaufe ich mir kein ticket für rock am ring.
weil es würden mich ja alle auslachen, wenn sie wissen, dass ich das konzept kenne, es scheisse finde und trotzdem hingehe und mich danach darüber aufrege.

zumindest alle die, die da waren, und das waren VIELE! (bei rock am ring und in der raststätte)
Und den VIELEN hat es Spaß gemacht, dagewesen zu sein!
Und die VIELEN freuen sich aufs nächste Mal!

Und die Dame, die die Ukulele gewann, kommt bestimmt auch nochmal wieder!
Und die HELDIN auch!

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hi babs,
cool, diskurs, supersache. freut mich, wenn du da nen coolen abend hattest. allerdings mache ich einen unterschied zwischen "das konzept scheisse finden und mir deswegen keinen ticket kaufen" was ja impliziert, das ich das konzept vorher schon "scheisse" finde und einer vorherigen skepsis, wie ich sie in meinem text geäußert habe. ich hab der sache (weil sie ja immerhin mein interesse soweit geweckt hat, das ich mir genug gedanken darüber gemacht habe, um überhaupt skeptisch zu sein) ne chance gegeben, bin hingegangen, und habe anchließend nen text geschrieben, der darlegt warum es mir nicht gefallen hat und eine klar als subjetiv gekennzeichnete kritik am konzept übt. das wort scheisse kommt darin übrigens nicht vor. aufgeregt hat es mich, wenn überhaupt, auch nur ganz kurz, und den text hab ich extra deutlich später geschrieben. wenn's umgekehrt gewesen wäre und jemand das mit meiner veranstaltung gemacht hätte, würd ich ihn, glaub ich, dafür nicht auslachen.
bei rock am ring war ich noch nie.
den VIELEN, den es spaß gemacht hat, wünsche ich selbigen auch beim nächsten mal. das sie sich die einzelnen leute mal in voller länge reinziehen, auch.
gruß, newsgini

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Jo.. nun möchte ich als Adminna auch noch mal ein Wort hinzufügen:
Man kann sich nur ein Bild machen, indem man sich etwas anschauen geht. Ein neues Konzept zum Beispiel. Ich wette, auch Rock am Ring musste irgendwann in grauer Vorzeit mal auf diesen Prüfstand, denn das liegt in der Natur der Sache.
Scheiße wäre, über etwas ein persönliches subjektives Missfallen zu äußern, das anzusehen man sich nie die Mühe gemacht hat. Kommt auch oft genug vor.

Aber ich denke, nach eigener Begutachtung für sich selber zu entscheiden (und das auch zu äußern), dass man in einem solchen neuen Konzept für sein persönliches Empfinden etwas - in diesem Fall das Singer/Songwritertum - nicht in angemessener Form zur Geltung kommen sieht, ist jedermanns gutes Recht.

Und ich schließe mich da auch in aller Klarheit und Deutlichkeit an die Aussage des Herrn Newsgini an:
es wäre wünschenswert, wenn diese Zuschauer den Singer/Songwritern abseits solcher Slams dann auch mal in voller Ausführlichkeit Gehör schenken würden - denn nur dort kann sich das Können der Einzelnen wirklich entfalten und darlegen.
Und ich denke für die Musiker selber wird dann der wirtschaftliche Faktor auch erst ab diesem Punkt interessant werden.

Auf den Anti-Fastfood.

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auf die musiker
ja, das hört sich doch schon wieder ganz anders an!
mir gefiel lediglich der unterton in der kritik nicht, kritik an sich ist gut, macht sinn, und auch negative kritik ist besser als keine reaktion.
mir hats gefallen, ich gehe wieder hin!
also denn, auf die musik!
egal wo, egal, wie lange, hauptsache, es macht spaß beim singen, spielen und zuhören.

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:O)

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Ludwig XIV vs. Angela Merkel
häng mich da mal dran!
Also ehrlich, Kritik hin oder her aber es geht doch bei solchen solchen Sachen immer noch um Kleinkunst (das die durchaus GROß sein kann, ist unumstritten)! Und die sollte sich gegenseitig nicht runtermachen! Klar: war ja nur ne subjektive Meinung...die allerdings auf einer Seite steht, die wiederum für einen sehr sympathischen und kultigen Laden steht und die mehr Feindseligkeit als Kritik rüberkommen lässt. Anspielungen wie, "ein aus dem publikum rekrutierter überraschunsgast, der zumindest VORGEBLICH nichts von seinem glück wusste", sind einfach eine Unterstellung und das Mittelalter als Legitimation für heutige Veranstaltungen zu nehmen (auch wenn der bardenstreit witzig gewesen wäre), irgendwie skuril. Ist fast so, als würde man die Daseinsberechtigung der Demokratie in Frage stellen und sich auf den Absolutismus berufen, weil es den ja auch im Mittelalter gab :-)
Frage mich auch, ob eine solche (VORGEBLICHE) "Schutzhaltung" gegenüber den (ernsten) Songwritern überhaupt von jenen eingefordert wurde, habe ich zumindest niemanden in Ketten auf der Bühne gesehen (das wäre eher im Mittelalter möglich gewesen) und verstimmte Gitarren hab ich auch schon im Rover gehört.

Also, wer öffentlicht "disst" (um vom "hippie" zum "hiphop" Slang zu wechseln), sollte sich nicht wundern, zurückgedisst zu werden...da hilft auch keine plötzlich "doch nicht so gemeinte" Meinung...

In diesem Sinne...is doch alles nur Spaß und soll nicht mehr sein :-)

Das Rover ist toll, die Raststätte ist toll und ich werde mit Sicherheit zu beiden wieder gerne hingehen!!!!!

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"die allerdings auf einer Seite steht, die wiederum für einen sehr sympathischen und kultigen Laden steht"
- Vielen Dank. :)
Also, auch wenn es nicht meine Kritik war und ich hier mehr als die schon oben hervorgeholte Adminna im Hintergrund dieses Dis(s)kussionsforum bereitstelle, möchte ich schon bekunden: ich stehe voll dahinter, dass der Herr Newsgini (und alle anderenm auch) hier in diesem Forum seine Meinung sagen kann und auch soll.
Da gibt es ja auch nicht zuletzt das Argument von "es gibt keine schlechte Presse" - mehr Diskurs kann sich diese Veranstaltung ja gar nicht wünschen, und wenn es nicht beim letzten mal offenbar ohnehin so voll gewesen wäre, dass kaum mehr einer reinpasste in die Raststätte, dann wäre dieser Diskurs vielleicht ein guter Anlass für einige Blogleser, das nächste mal erst recht aus erwachter Neugier zu dieser Veranstaltung zu gehen.

Ich fürchte auch, dass der Grrundtenor bzw Hintergrundgedanke der ganzen Diskussion etwas in den falschen Hals gerutscht ist.
Der Aufhänger war z.T. (so sehe ich es jedenfalls) die Frage, ob es nicht schade ist auf eine Art - dass eine solche Verantaltung, sobald sie die Ettiketten "Wettkampf", "Nationen" etc. trägt, einen so großen Zulauf findet, obwohl der einzelne Singer/Songwriter im Grunde mit seinem "Gesamtwerk" etwas in den Hintergrund tritt bei sowas, bzw. nicht so richtig zur Geltung kommen kann, da ernsthaftes Sognwritertum eben nicht ideal in einer so etwas "ver-fast-foodeten" Schablone funktioniert.
Man muss sich wirklich drauf einlassen. Genau wie bei Dichtern. Nur hat der Poetry Slam seine eigene Tradition entwickelt, die es mit sich bringt, dass Dichter eigens für den Poetry Slam dafür geeignete Texte verfassen. Während ein Singer/Songwriter, der nur einen einzigen Song spielen kann, und das mit sehr wenig "Aufwärmzeit", sein Schaffen nicht direkt darauf ausgerichtet hat, weswegen es schwer für ihn ist, sich wirklich in seiner ganzen Athmosphärik rüberzubringen.
Aber vielleicht ist es ja der Beginn einer neuen Tradition, und das wird sich irgendwann entsprechend modifizieren!? Das wäre dann ein brennend interessanter Ansatz...

Solange wir aber im Hier und Jetzt verwurzelt sind, bleibt der Corpus Delicti aber erst mal:

Es ist schade irgendwie, dass diese Singer/Songwriter, wenn sie ihr ganzes volltragendes Programm spielen, nicht selten vor einer viel, viel geringeren Menge von Zuhörern spielen müssen. Während eben die Stempel von Wettbewerb, Song gegen Song, und Nationen auf einmal ein riesen Interesse hervorrufen.

Wir bewegen uns also eigentlich viel mehr in einer Gesellschaftsanalyse als in einer Verantaltungs/Veranstalter-Kritik.

Meine Befürchtung ist weiterhin, dass das Konzept den Singer/Songwritern vielleicht nicht wirklich eine Menge neuer Fans für ihre Komplettauftritte bringen wird (obwohl ich mir sehr wünsche, da widerlegt zu werden!!), weil es eben Konzeptzuschauer sind. Und weil die einzelnen Songwriter sich und ihr Werk eben wie schon gesagt evtl nur etwas semi-ideal präsentieren können auf einer solchen Veranstaltung.

Natürlich haben sie sich aus freien Stücken dazu entschieden, und es ist vollkommen ihre Sache. Ich würde mir wünschen, dass sie von der großen Besucherzahl auch entsprechend finanziell profitiert haben. Denn das Leben als Musiker, der seine Kunst zum Broterwerb betreibt, ist nunmal hart, und man kommt sicher immer wieder mal zu der Frage, ob man eigentlich zur Hure wird. Womit sich der Kreis zu anderen Ausführungen hier im Blog wiederum schließt. 8)

Das alles ist ein schier bodenloses Kapitel. Aber vielleicht konnte ich ein bisschen andeuten,. auf welcher Schiene sich das Topic EIGENTLICH bewegt.

"Das Rover ist toll, die Raststätte ist toll und ich werde mit Sicherheit zu beiden wieder gerne hingehen!!!!!"

Und DIESEN Satz teilst du, lieber Konzertgänger, hier auf jeden Fall uneingeschränkt mit allen anderen Schreibern und Lesern dieses Blogs, das sei noch mal ganz deutlich gesagt! Die Raststätte ist großartig, und jede Stadt, die keine Raststätte hat, ein großes Stück kultur- und szene-ärmer!!!! :)

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Überschrift
Da ich zu faul bin, mir einen Fake-Account anzulegen, benutze ich meinen User-Namen, der mich vielleicht entlarvt, egal, ist ja auch meine Meinung:

Als in Aachen und über die Grenzen Aachen hinaus tätiger Kulturschaffender habe ich schon hinter diverse Bühnen in NRW blicken dürfen und weiß z.B. was an Arbeit anfällt, ein Konzept auf die Beine zu stellen. In diesem Fall handelt es sich sogar um ein - für Aachen - neues Konzept. Dass dann mind. 130 daran teilnehmen und sicherlich nochmal 40 nach Hause geschickt werden, ist in erster Linie: beachtlich! Denn wer kennt das Gejammere nicht: "Aachen, Maschis, Kultur, ach ja!" Und dann läuft das Ding und dann haben Menschen verschiedene Meinungen dazu - alles wunderbar. Doch: dieses "ich hatte sowas eigentlich auch geplant, ich würde es aber so und so machen" ist doch "interessant" aka. "lächerlich", denn dann: selber machen, nicht nur drüber reden. Weder kamen die Songwriter am Freitag von alleine, noch klebten sich die Plakate von selbst. Weder baute sich die Bühnentechnik von alleine auf, noch schrieben sich die Ankündigungsartikel von selbst. Kurzum: es steckt sehr viel Arbeit dahinter. Wer sich diese Arbeit macht, darf m.E. sehr gerne mit einem vollen Haus belohnt werden. Wer sich diese Arbeit nicht macht, darf auch nicht verbittert sein.

Das Konzept "Songwriterslam" ist übrigens gar nicht so neu, in Köln, Hamburg, Berlin und in vielen weiteren Städten gibt es das schon seit längerer Zeit - dort allerdings ohne Neider sondern mit Besuchern, die sich über ein solches Kulturangebot freuen.

Band-Contests sind jetzt generell auch nicht so neu, finde ich. In Aachen gibt es jährlich einen Wettbewerb, bei dem - denke ich - sehr viel Geld hintersteckt. Jedenfalls zieht dieser Konzern mir monatlich einiges für Strom aus der Tasche. Den Songwriter-Slam mit Raab-Trash zu vergleichen ist seltsam.

Übrigens, um mich nun komplett zu entlarven: Klar hat der Poetry Slam eine längere Tradition und natürlich werden dort (in den meisten Fällen jedenfalls) die Texte für eben jenes Format verfasst. Nur gibt es da ähnliche Diskussionen: Fast-Food-Literatur, Comedy-Veranstaltung, Möchtergern-Poesie, usw. Wo käme man da hin, wenn man sich von solchen Vorwürfen beeindrucken lassen würde? Direkt in die Pontstraße, als dann einzige Kultur- (haha) Meile der Stadt!

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Hi Robert,

sorry, nix für ungut - aber ich glaube diesen Beitrag richtest du hier im offenen unabhängigen Roverblog echt komplett an die Falschen. Und somit ziemlich am Thema vorbei...

Ich kann dir (sogar sehr herzlich lachend) versichern, dass jeder hier im Blog - allen voran ich selbst und der werte Herr Newsgini - nicht nur weiß, wie viel Arbeit hinter so einem Event steckt, sondern all das tagtäglich zu seinem Vergnügen wie auch Broterwerb betreibt, so gut unsereins es eben mit seinen bescheidenen Mitteln vermag.

Also ehrlich gesagt keine Ahnung, auf wen dieser Beitrag zielen soll. Irgendwie... geht ins Leere.

Hinzu kommt, dass glaube ich mehrfach ausdrücklich genug hervorgehoben wurde, dass es in dieser Diskussion am allerwenigsten um den wirtschaftlichen Erfolg dieser Veranstaltung ging. Den im übrigen nie jemand hier auch nur für eine einzige Sekunde bezweifelt hat.

Es ging lediglich um die Frage, ob das nun ein Gewinn (in jeder Hinsicht, aber zuallerletzt im finanziellen Sinne, obwohl ich wie gesagt hoffe, dass die Teilnehmer auch einen anständigen Batzen von den Eintrittseinnahmen abgekriegt haben) für die aktiven Songwriter Aachens und die entsprechende Szene ist, und wenn ja warum oder warum eben nicht.

Das war alles.

Ebenso völlig auf die falsche Zielgruppe geschossen ist die Sache mit der "Kulturmeile" Pontstraße. Es gibt genau zwei Orte in Aachen, die gefühlt gar nicht noch weiter entfernt sein könnten von der Ponstraße.
Das ist die Raststäte und das Rover. Darüber braucht man nicht mal zu sprechen, so klar ist das.

Was das aber mit den bisherigen Beiträgen zu tun haben soll, ist irgendwie unklar.

Und ich glaube auch nicht, dass es lächerlich ist, dass ich als freiberufliche (und nebenbei größtenteils unbezahlte) Bookerin des Rovers schon seit langem vorhabe, einen größer angelegten Singer/Songwriter-Abend im Rover zu veranstelten, wie ich im übrigen dauernd nicht nur darüber rede, sondern tatsächlich Dinge im Rover veranstalte.

Mein Plan ist dabei aber - rover-style, nicht ponstraßen-style - eben zum Beispiel, dass wir persönlich diese ewige Wettbewerberei nicht besonders mögen. Nationalitäten-Herumgereite auch nicht. Bei uns ist situationsbedingt eh immer alles schon interantional.
Und wir wollen, dass die Sognwriter möglichst nicht nur einen Song spielen dürfen.
Das ist unsere persönliche Einstellung, nicht mehr und nicht weniger.
Da gibt es glaube ich soweit dann nichts zu lästern oder gegen einzuwenden.

Dass bei dieser Veranstaltung vermutlich weniger als 130 Leute kommen werden, ist mir auch klar. Erstens haben wir kein Geld für fette Werbung, und zweitens ist es nun mal ein größerer Anreiz für eine größere Masse von Menschen, sobald man Wettbewerb und Nationenkampf und mundgerechte Häppchen anbietet. Das ist eine völlig nüchterne Feststellung, keine Wertung. Die im übrigen das zweite Themengleis der bisherigen Beiträge ausmachte.

Wir wollen es aber eben trotzdem nicht so machen, auch wenns für uns weniger Geld einbringt. Und ich denke von Trittbrettfahren braucht man da auch nicht anfangen, denn das Rover veranstaltet immerhin seit 24 Jahren Singer/Songwriter-Abende.

Das sollte dir doch genug Aufschluss darüber geben, inwieweit du mit deiner Wirtschaftlichkeits- vs Arbeitsaufwands- vs Kulturförderungs-Anaylse hier total an die falschen geraten bist, denke ich.

Und zu den Bandcontests wie Stawag Award nun noch etwas zu sagen verkneife ich mir mal. ;)

Also, wenn nicht noch jemand was zu sagen hat, was wirklich das THEMA betrifft, würde ich nun als Administrator vor der völligen Ausuferung hier mal das Thema für beendet erklären.

Beste Grüße,
Steffi

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sorry, steffi, einen hab ich noch
...nämlich das ich als anzettler der ganzen geschichte heute abend nach beendigung meines unbezahlten kulturschaffens, sprich probe, gegen ca. 22.15 uhr im rover einfinden werde. falls irgendeiner der beiträger lust , das thema fortzuführen oder bedürfnis nach klärung hat, gerne, ich geb auch ein bier aus.
thx und grüße, heiko aka newsgini

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Dann entschärfe ich meinen Beitrag auch mal. Hatte mich wohl etwas in Rage getippt. Eigentlich ging es mir nur darum, meine Freude darüber auszudrücken, dass in Aachen soetwas wie diese Veranstaltung angenommen wird. Wollte niemanden persönlich angreifen; weiß/wusste allerdings auch nicht, wer hier hinter welchen Kürzeln steht. Fand es nur Schade, dass der Freitag-Abend hier so negativ dargestellt wurde.

So, jetzt wirklich Ende und Aus. :-)

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Ok, ich würde sagen das ist ein fairer Strich unter der Sache. ;)

Kann sicher jeder hier verstehen, dass man betroffen ist, wenn eine Sache für die man sich engagiert/oder die man auf jeden Fall mit ganzem Herzen positivst rezipiert hat, woanders nicht so einwandfrei ankam.
Kenne das auch von mir selber.
Die "Pressefreiheit" ist sicher trotzdem eine gute Sache, und subjektive Meinungen werden immer differieren und kundgetan werden, und das ist auch gut so. Sie führen im Idealfall dann zu konstruktiven Erörterungen..
Weil es aber eben eine subjektive Meinung war, steht sie ja auch nicht als offizieller Rückblick in der nächsten Ausgabe der Movie oder des Klenkes.
Ehrlich gesagt hatten wohl weder Heiko noch ich damit gerechnet, dass diese kleine Ausführung hier so eine relativ große (naja, sehr relativ, aber trotzdem) Öffentlichkeit überhaupt erreichen würde, und niemand wollte irgendwem ans Bein pinkeln, großes Ehrenwort.
Aber es gibt ja bekanntlich keine schlechte "Presse", möglicherweise ist die Neugier einiger Leute nun erst recht geweckt.

So, ich bedanke mich für diese lebendige Runde (ich hatte eigentlich gedacht seit ich den Myspace gebastelt hab passiert hier eh jarnüüs mehr ;)) und mache dann hiermit den finalen Strich drunter.
Machts gut alle miteinand. 8)

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Hm, schade irgendwie, dass mich nun die wirklich interessanten weil themebezogenen und aufschlussreichen Beiträge per Mail erreichen, statt hier im Blog.
Ganz davon abgesehen, dass noch mehr Action hier den Blog vermutlich sprengen würde, wäre es schön gewesen, auch mal dieses nicht hauptsächlich auf wenig konstruktiver Empörungsbereitschaft basierende Feedback hier in die Waagschale werfen zu können.
Aber zwei Leute haben sich hier intern sehr gefreut darüber. Vielen Dank, M. 8)

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