Sonntag, 13. September 2009
Zitat des Abends, 12.09.
Von mir, hihi!
Ich bin ja sonst gar nicht so eingebildet, und noramerlweise in einer der folgenden Klischeesituationen auch gar nicht mal besonders schlagfertig. Aber diesmal rutschte es mir einfach so raus.
Der Typ ging uns schon den ganzen Abend auf die Nerven. War so ein gelackter, eine Mischung aus Barbie-Ken, Surfertyp und exaltierter Transe kurz vor dem Coming-out, er fand sich ungeheuer witzig und wir ihn ungeheuer dämlich.

Die übliche zehnminütige Diskussion, WARUM wir kein Weizen mehr haben. Und dann der unvermeidliche Spruch, mit bemüht charmat-spitzbübischer Selbstgefälligkeit:

"Da muss ich aber mal sagen, ihr habt da ja wohl im organisatorischen Bereich versagt."
*Zwinker*

Und ich, ohne nachzudenken, total gelassen und freundlich: "Ja, genau. Wir versagen im organisatorischen Bereich. Aber dafür versagst du definitiv in so ziemlich allen anderen 'Bereichen' ".

Eigentlich machte Rory erst den Witz aus, aber nonverbal. Indem er nämlich neben mir total unmissverständlich losjohlte vor Lachen und mir tiersich auf die Schulter klopfte.
Hähä.
Aber eigetnlich hätte ich vielmehr sagen sollen:
"Im Gegenteil, junger Mann. Wir sind sogar geradezu organisatorische Genies. Versagen tut es im finanziellen 'Bereich'. Und wenn wir nicht so phantastisch organisiert wären, gäbe es das Rover schon seit zehn Jahren nicht mehr."

Naja, man kann nicht alles haben. Ein Gag ist besser als keiner.

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Samstag, 12. September 2009
Und täglich grüßt das Murmeltier, aber diesmal mit Schluckauf
Tja, also ein Rückblick auf gestern, Freitag, den 11.09., hat tatsächlich etwas von "Täglich grüßt das Murmeltier" (auf Animal Planet heißt es übrigens: Und täglich grüßt das Erdmännchen. Aber das nur am Rande).

Der Film ähnelte doch sehr dem von letztem Samstag, siehe Beitrag hier drunter, nur ohne Stuart, und plus finaler Enterung der Bühne von Seiten einer anwesenden Band namens Tideline.

Paul spielte also, ich hatte diesmal allerdings frei und befand mich in illustrer Runde an vorderster Front, und wieder war es der gute Mikel, der plötzlich und unerwartet, und doch irgendwie wie gerufen (war es das Telefon?) auf der Bildfläche erschien, und der wie zufällig auch wieder seine Cajon dabeihatte, obwohl er dieses mal soeben von einer Hochzeit kam.

Das wirft doch Fragen auf. Zum Beispiel: ist die Cajon in Wirklichkeit sein Handtäschchenersatz, den er immer bei sich trägt? Der dubiose magische Koffer aus Pulp Fiction?

Oder die Frage: wie sieht ein Mikel aus, wenn er von einer Hochzeit kommt? Antwort: ehrfurchtgebietend. Ultracool. Purer Sex. Yeah.
Diese lässige Eleganz, zu der sich das dezent aufgeknöpfte weiße Hemd unter dem ebenso lässigen wie schicken schwarzen Sakko an seiner hohen und ranken Gestalt zu bestechenden grauen Schläfen mit seiner natürlichen angeborenen lässig-coolen Ausstrahlung vereinte, vermisst man schließlich im Rover viel zu oft.
Dazu Paul mit einer Frise, als hätte er mit dem Finger in der Steckdose geschlafen, und zerrissener Jeans - das ergibt doch ein rundes, ausgeglichenes, rovetypisches Bild.
Aber genug der Äußerlichkeiten.

Zu beobachten, wie Mikels Fertigkeiten an der Cajon quasi halbstündlich neue Dimensionen, und Pauls Songs plötzlich dadurch Spannungskurvern erreichen, die die von Pam Anderson sprengen und einem beinahe bauchtanzähnliche Zuckungen entlocken wollen, ist ein riesen Spaß. Was für ein Team.
Und was für ein Anblick. Ich hätte mindestens zwanzig unfassbare Schnappschüsse mit dem Titel "Cajon-Akrobatik" oder "Zwanzig superanstrengende Fitnessübungen für Zuhause" veröffentlichen wollen, aber natürlich wie immer keine Kamera dabei...

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I want to dedicate this following Abschnitt to Heiko. ;-)

Und dann war da noch: wie mein Schluckauf kuriert wurde.
Es ist ja wirklich rührend, wie viele Leute sich an so einem Unterfangen beteiligen.

Zunächst reichte ein pseudoerotischer Blick von Seiten meiner besseren Hälfte, um den Kehldeckel zum Schweigen zu bringen. Aber nicht für lange.
Dann lüftete Rory sein T-Shirt (kein Unterhemd drunter), aber das hatte nur einen ca. fünfsekündigen Erfolg.
Dann legte mir Paul die Hände ans Gesicht und setzte mit großrahmigem gestischen Ausholen an, mich zu küssen (!!!). Das hat mich zwar wirklich geschockt, aber es hat auch nur für fünf Sekunden gehalten.
Und DANN habe ich Martin erzählt, bzw. vorgemacht, wie Paul versucht hat, meinen Schluckauf zu kurieren - und Martin war dadurch nun wiederum so geschockt, dass er in Zeitlupe rückwärts in die Hockerreihe an der Bar kippte, eine Kettenreaktion auslösend, die, ebenfalls in Zeitlupe, einen Hocker nach dem anderen mit lautem Krachen zu Boden fällte...
Ich konnte ihm leider vor Lachen nicht mal aus dem Stuhlbein-Duschungel heraus und auf die Beine helfen.
Aber: da war er weg, der Schluckauf, und wart nimmer gesehen. Toll. Was für ein Einsatz. Danke.

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P.S.: kommt heute alle zum Open Mic, das wird der Hammer. Wir hatten gestern schon diverse Vorgeschmack der unterschiedlichsten (und der anderen) Art, es war also quasi die Generalprobe für heute.

Mein Kater ist allerdings mehr als nur eine Generalprobe. Erinnert mich bitte später daran.

Mit freundlichen Grüße,

Eure Mrs. O.G.

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Mittwoch, 9. September 2009
Vagabondage, Tuf, Sleepwalkers, püriert zu einem einzigen Sülztext
So, das wollte ich ja noch nachholen.
Der Samstag, 05.09. war wieder mal einer von diesen Abenden. Für mich. Ich weiß, für Rory hat sich das schon etwas abgenutzt, aber für mich nutzt es sich einfach nicht ab.

Da muss ich doch noch mal den Sentimentalitäts- und Nostalgieknopf drücken.

Es ist immer das dritte und letzte Set von Vagabondage, wo ich das erlebe. Das liegt natürlich auch daran, dass ich da dann meist nichts mehr zu tun habe und selber zugucken kann. Aber auch daran, dass dann immer nur noch die letzten fünf-acht Bekannten herumschwirren, mit denen man das schon so oft geteilt hat. Und daran, dass Paul und Stuart dann in dieser Atmosphäre noch mal so richtig loslassen.

Dann weiß ich einfach immer, warum ich diesen Job mache und machen will. Nämlich dafür. Für diese Momente. Einfach nur vorne sitzen, manchmal die Augen zu machen und einfach die so wohlvertrauten Klänge von Gitarre und Stimme hören, manchmal mit nostalgie- und zuneigungsgetränktem Blick die beiden Helden beobachtend...
Meine persönliche Tankstelle für die Seele. Jaja.

Sie sind einfach etwas Besonderes. Sie sind das Rover. Für mich. Ihre ganze Ausstrahlung, ihre ganze Verkörperung.
Das gibt irgendwie Kraft.
Und das ist zwar kein objektiver Rückblick, aber das ist mir total egal. Ich weiß es gibt Leute, die das jetzt lesen und verstehen. Bernhard wird die Augen verdrehen - aber - du verstehst es doch!
Ja, und ich geb es zu. Ich mag nicht nur ihre melancholische Seite. Ich mag es auch, wenn sie "schräg drauf" kommen und Dancing Queen, I will Survive und Walking on Sunshine spielen.
Martin mag es auch, wir haben es uns heimlich gestanden.

Und diesmal war es sogar noch besonderer. Weil Mikel wieder da ist, der gute alte Tuf-Mikel. Ins Nichts verschwand er, und aus dem Nichts tauchte er wieder auf. Schwupps, da stand er. Mit seiner selbstgebastelten Cajon. Und spielte einfach spontan son bisschen mit.
Und übrigens: Tuf spielen nächstes Frühjahr bei uns ihr zehnjähriges Jubiläum an ihrem "Geburtsort", dem Rover: jipieeh! Alte Zeiten rule!

In diesem Sinne, und um dem Rückblick wenigstens etwas festen Gehalt zu verleihen, hier zumindest also der Link dorthin:

http://www.tuf-music.de

Hey ho, die Musikpolizei, yeah.

Er wollte das Lied leider nicht live für mich spielen am Samstag. Aber dafür hat er einen Sleepwalkers Song gespielt.
Das bringt mich jetzt darauf, dass die Sleepwalkers auch in diesem Jahr noch zu spielen beabsichtigen... es ist ja auch ihr Geburtsort, also passt hier doch alles zusammen, oder?
Ach, was solls, also die auch noch:

http://www.myspace.com/themightysleepwalkers

Hm, die Aufnahmen klingen lang nit so gut wie live, aber was solls, bisschen Phantasie... Radio... Doperhymne... Motherbeeday... hach ja, damals, als ich noch jung war. Nä, watt wurd da getanzt...


Vagabondage ist ja selber schuld, dass sie immer noch keine Myspace-Seite haben.. Sosnt ständen sie jetzt auch hier. Tjo.

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