Being Rover - Unternehmen Fitzcarraldo

es gibt ja songs, die hat man nach 15 jahren coverbands einfach über. aber immer wieder begegnet einem dann doch ein künstler, der sie trotz ihrer abgedroschenheit und ohne sie großartig substanziell zu verändern allein durch seine höchsteigene performance in einem für immer verloren geglaubten glanze erstrahlen lässt. die folgende dame schreibt auch mehr als passables eigenes material, das zu entdecken euch ans herz gelegt sei, aufmerksam geworden bin ich allerdings zunächst mal durch folgendes:
http://www.youtube.com/watch?v=xANiW9yWvGE
http://www.youtube.com/watch?v=MiJ4Pb_wr0Y&feature=related

...und noch einer für rory:
http://www.youtube.com/watch?v=caatxdOl45g

...und noch was anderes, weil gestern kurz drüber gesprochen und einfach tränentreibend auch für unsentimantale menschen:
http://www.youtube.com/watch?v=hEKCsSlK3jg

guckt ihr mal.

Mich fasziniert grade diese Band über die Maßen, die aus Frankreich und Israel stammt und mir ihre Myspace-Freundschaft angedreht hat...

BOOGIE BAGALAN

Das springt irgendwie Kaizers Orchestra mit Tom Waits und irgendwelchen verrückten Elementen aus Tarantino- und Rodriguez-Filmen drin rum... Desperado, Once Upon A Time In Mexico, Kill Bill - you name it, they've got it... und noch vieles mehr, Zwiebeltürme zum Beispiel, und Schlangebeschwörer...

Die spinnen irgendwie. Es ist großartig. Kann grad kaum genug davon kriegen, von diesem harten Akzent im Englischen, wenn er "witt my Gitarra" singt... toll.

"L HYMNE O HAMOR" - L Hymne à l'amour

Durch die verschiedensten Länder zu fahren und Leute auf der Straße dazu zu bringen "The Power of Falafel in me" ohne das die nen Schimmer haben, was sie da sagen, ist doch irgendwie ein Geniestreich...

Und Hartmut brüllt aus dem Off - "Was ist DAS denn!!?? GEIL! Mach ma lauter!!

http://www.myspace.com/boogiebalagan

^^

Und darum müssen Pistol Pete und seine Dinosaur Truckers auch gleich in den Soundtrack zum Tag X...
Es ist heiß. Es ist so verdammt heiß. Man schwitzt, obwohl man eh schon apathisch auf der Terrasse hockt. Der Kater liegt dahingefällt in größtmöglicher Ausbreitung auf dem kühlsten Stein derselben. Die meiste Bewegung macht noch die Luft, sie flirrt und flimmert vor lauter Hitzewallung. Man raucht. Einfach so vor sich hin.
Und dann klickt man bei dieser Myspace-Seite auf Play. Wer hats erfunden? Dass Melancholie so zwingend groovy ist, bei aller einladenden Schlichtheit und Trostlosigkeit...
Die Amerikaner habens wiedermal erfunden. Und man wünscht sich, ja man wünscht sich, dass es endlich dämmert, dass es dämmert und zwei Grad kühler wird, dass man ein Lagerfeuer im Nirgendwo hat, oder auch nur wenigstens einen beschaulichen Abend im Rover.
Und dann gibt die Melancholie auf einmal Gas und man will das beste draus machen... und das beste ist wiedermal, dass man bei geschlossenen Jalousien durch die Wohnung fliegt und nur froh ist, dass einen grad niemand sieht.
Es weint die Steel Guitar und knarzt rauchig die Stimme wie ein alter Sattel, während Banjo, Mandoline, Akusitikgitarre und Kontrabass im Kanter voran in den Sonnenuntergang galloppieren. Für so viel Coolness macht schwitzen wenigstens Sinn.
Und ich warte auf die CD und darauf, dass sie im holzig-dunklen Rover läuft. Und dann schließe ich die Tür von innen ab. Ha!

http://www.myspace.com/dinosaurtruckers

Americana/Roots/Bluegrass/Hillbilly/Blues....

Seltsames Orchester. Norwegen. Ich nehme all meine läppischen Worte, die ich hier gerade verloren hatte, wieder zurück uns kopiere stattdessen die eigenen Worte von Kaada hier rein, denn schöner kann mans echt nicht zusammenfassen. :)

"New Album: “JUNKYARD NOSTALGIAS”. The album joins pain and sorrow knuckle scraping on cement floors with sweeping melodies of sing-songs to swing slowly through sleep. Saddened flowery scenery on a saguinary seance with all-cotton fabric suits. One listener might liken it to a soundtrack in search of an arthouse film. Another might find it ideal accompaniment for a macabre carnival carousel."


http://www.myspace.com/kaada

Zwar nicht im Rover: gestern auf dem Dach des zum Abriss bereiten Parkhauses Büchel, im prallen Sonnenschein, von Psycho-Aggro-Wespen umschwirrt, eine leichte Brise, mit Panoramablick über schäbige Dächer Aachens, hinter denen im blauen Himmel irgendwo der Sound verhallen wird, der Sound von Ringo. Dieses Gesamtpaket. Die Musik meiner Jugend (Ja wohl! Obwohl selbige in den Achzigern/Neunzigern stattfand!).
Da war ich einfach plötzlich unfasbar glücklich.
Und jung. Und lebendig.
(Das sind ja gleich drei Dinge auf einmal!)

Wenn es Ringo nicht schon gäbe, dann hätte man sie unbedingt erfinden müssen.

Ist es der Tag zum Song oder der Song zum Tag?
Ich hätte ja erwartet, dass ich heute, am Tag nach der Party, erstens wahrscheinlich gar keine Musik hören will, oder zweitens bestenfalls von Cracker "Got to get a hold on myself" oder gleich Tom Waits. Aber nein. Das Unterbewusstsein schlägt die seltsamsten Haken und nötigt der mäßigen körperlichen Fitness ausgerechnet TANZEN auf. Denn mein Song des Tages entpuppte sich gleich nach dem Aufstehen so zielstrebig wie unnachgiebig wie ausdauernd als "Nobody but you" by Heiko Wätjen.
Die Verarbeitung einer ungesunden aber irgendwie fesselnden Beziehung im, hm - ist es das - Johnny Cash-Style, bei der man trotz des eigentlich ja schmerzlichst nachvollziehbaren Textes als erstes mal nicht das Taschentuch zücken, sondern die Jalousien dicht machen muss, damit man sich nicht vollends blamiert, wenn man in selbsterfundener wilder Square-Dance-Manier mit, sagen wir mal, wehendem Nachthemd durch das Zimmer derwischt...

Macht das besser nicht nach. Nicht heute zumindest, für die, für die heute nach gestern ist.
Jetzt bin ich total k.o.. :(