Donnerstag, 23. Juli 2009
Direc-t ins Herz von Michael Jackson
Ich hab mich ja schon lange gefragt bzw. hab schon lange darauf gewartet, dass Micheal Jacksons Tod sich in meinem Alltag in der Form niederschlägt, dass Bands ihm Tribut zollen oder einfach nur, weil es sich nun zumindest ja mal grad anbietet, einen Jackson-Song in ihr Progrramm aufzunehmen.
Na, und wer hats als erster getan?
Eines schönen 09.07., Direc-t, eine türkische Band aus Istanbul.
Sehr geil.
Jacko war eben wirklich international. We are the world.
Zwischendurch hatte ich Assoziationen von Kaizers Orchestra. Nur ohne Öltrommeln. Und ohne Gasmaske. Und ohne vieles andere. Vielleicht kam die auch mehr von dem Text-Nix-Verstehen.
Unsere zahlreich anwesenden türkischen Mitbürger konnten alle Texte auswendig mitsingen. Es wurde über Ansagen gelacht, die wir nicht verstanden.
Ein bisschen ausgeschlossen fühlten wir uns vielleicht schon.
Aber die Beine haben jedenfalls genug verstanden, die fühlten sich total angesprochen.
Der Sänger war ein gar lustig Kerlchen mit Dreadlocks.
Na, und dann. Zugabe. Beat it! Heiser schreiend gepresstes Stimmchen, geballte schätzungsweise 165cm Körperspannung in astreinen ruckartig-zuckenden Choreographien, Jacko eben - und die nun auf einmal etwas lusitg deplaziert wirkenden Dreads wippten und kreiselten nur noch so haltlos hurtig durch die Gegend. Die sind halt mehr für den federnden gemächlichen Jamaica-Gang gedacht.
Und die Texte der Strophen klangen wie "pick ticki ticki spi - wo ti katti bicki bi".
Was will man mehr. Großartig.
Das Haus tobte, die Theke stand verwaist.
Ein dreifaches sanft gefiepstes "I love you all!" auf die Band, auf den Abend.

... comment