Samstag, 25. Juli 2009
Goodbye Disko Klo
Ein einzelnes, etwas verlorenes, aber sehr stolzes, tapferes Elternpaar harrt wacker das Alternative-Gewitter vom Ende der Theke her aus. Zwischen den Songs fassen sie sich am Arm und kichern sich an. SO jung ist die Band aber auch nicht mehr, und es ist nicht der erste Gig. Es müssen also besondere Eltern sein. Vorne knapp zwanzig Gleichaltrigere. Sie hätten mehr verdient. Die Gitarren flitzen und jaulen in abwechslungsreichen Sounds, alles ist stimmig und sitzt, der Sänger hat so viel Power und Volumen, dass man sich seinen Kopf als bassdrum-großen Klangkörper vorstellen will. Hart, songstrukturstark, hooky. Ein Fan brüllt "Helping Hand". Von der Bühne: "Wir haben keinen Song der so heißt. Raus!" Eine halbe Stunde später aus dem Publikum: "Pizza-Lied!!" - Sänger: "Pizza-Lied. - Was?". Also, wir finden, die Fans müssen noch etwas besser erzogen werden, und überhaupt haben die Company of Heroes mehr Zuschauer verdient. Sie sind zu faul zum Werbung machen. Aber sie sind uns so sympathisch. Wenn jemand sein Konzert anlässlich unserer Klorenovierung "Goodbye-Diskoklo-Gig" betitelt, wer würde da nicht weich, wenn er selber unfreiwilliger Besitzer dieser eigenwilligen Glühbirne war, die niemals kaputt ging, sondern gegen alle Gesetze der Elektrik auf ewig weiterzublinken gedachte. Das ist doch das Material, aus dem die wahren Rovies geschnitzt sind. Darum sollen sie hier auch ein Plätzchen erhalten. Für die coole Idee von Goodbye-Diskoklo, die zum geflügelten Wort wurde, und weil sie eine richtig gute Band sind, faul oder nicht.

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